Geplante Schließung Ihrer Filiale in Oestrich-Winkel (Mittelheim)
Sehr geehrter Herr Hosinger,
sehr geehrte Damen und Herren,
wie viele Winzer in Oestrich-Winkel und der Region haben auch wir mit großer Betroffenheit und Besorgnis erfahren, dass die RWZ gedenkt ihre Filiale im Oestrich-Winkeler Stadtteil Mittelheim Mitte des Jahres zu schließen.
Nach den uns vorliegenden Rückmeldungen aus der heimischen Winzerschaft sind diese Sorgen berechtigt, da sowohl die in der Region vorhandenen als auch die von Ihnen angebotenen Alternativen mit einem mobilen Wartungs- und Reparaturdienst keinen adäquaten Ersatz darstellen.
Sie begründen Ihre Entscheidung rein betriebswirtschaftlich. Aber gerade erst im letzten Jahr hat die Stadt schnell und unbürokratisch die baurechtlichen Voraussetzungen für die Erweiterung Ihrer Betriebsstätte in Richtung Rieslingstraße gerne geschaffen, sich über die neuen Verkaufsräume gefreut und dann kurz danach die Entscheidung zur Schließung erfahren, die womöglich schon vor Ihrer Baumaßnahme gefallen war. Dieses Verfahren wirft unabhängig von Ihrer rein betriebswirtschaftlich begründeten Entscheidung Fragen auf.
Aus unternehmerischer Sicht sollten Ihnen neben kurzfristigen Kostenerwägungen aber auch und vor allem Ihre Kunden wichtig sein, die auf Sie angewiesen sind. Denn sofern Sie bei Ihrer Entscheidung bleiben, verlieren Sie als Gesamtunternehmen nicht nur langjährige treue Kunden, sondern auch schlichtweg Umsatzzahlen. Ein großes Unternehmen wie die RWZ sollte wie viele andere Unternehmen vergleichbarer Größe auch eigentlich in der Lage sein, Kosten anderweitig zu senken bzw. Gewinnschwankungen im Gesamtunternehmen auszugleichen.
Die mitten in der Saison geplante Schließung mit kaum nachvollziehbaren Gründen und dann auch noch eine nicht zufriedenstellende, mindestens aber unglücklich zu nennende Informationspolitik, ist zudem sehr unglücklich gewählt.
All diese Aspekte und Sorgen möchten wir zum Anlass nehmen, im Sinne eines „Runden Tischs“ eine Gesprächsrunde mit den betroffenen Winzern bzw. Weinbauverbänden sowie Vertretern der Stadtpolitik anzuregen, um mögliche Optionen zu erörtern, wie die Situation der heimischen Winzer auch zukünftig – womöglich in Form eines Kompromisses – für alle Beteiligten zufriedenstellend gestaltet werden kann.
Für Ihre Rückmeldung und die damit verbundene Mühe bedanke ich mich vorab und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Carsten Sinß, Dipl.-Kfm.
Vorsitzender SPD Oestrich-Winkel