SPD kritisiert Hessen Mobil

In ihrer jüngsten Vorstandssitzung wurden die Oestrich-Winkeler Sozialdemokraten überrascht von der Nachricht, dass die Baustelle am ehemaligen Koepp-Tunnel nun noch einmal um über einen Monat verlängert werden soll.

Das bedeutet, dass all die negativen Begleiterscheinungen weiter anhalten, unter denen vor allem die Stadt Oestrich-Winkel und insbesondere die Einwohner im Stadtteil Oestrich schon in den letzten Wochen gelitten haben. Einwohner müssen Umwege in Kauf nehmen, um ihr Zuhause zu erreichen. Pendler verbringen mehr Zeit im Stau auf dem Nachhauseweg von der Arbeit als der tatsächliche Arbeitsweg dauert. Und Gastronomen spüren seit Wochen schmerzlich den Rückgang der Gästezahlen. Wirklich „überrascht“ war dann allerdings doch niemand, denn laut Auskunft von SPD-Vertretern und der in der Sitzung anwesenden Bürger war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis Hessen Mobil die verlängerte Bauzeit bekannt geben müsste. Selbst für Laien war in den letzten Tagen offenkundig, dass der aktuelle Zustand der Koepp-Baustelle eine Fertigstellung bis Ende Oktober schwer bis unmöglich machen würde. Umso unverständlicher ist laut Ansicht des SPD-Vorsitzenden Carsten Sinß deshalb das Kommunikationsverhalten von Hessen Mobil, gepaart mit planerischer Inkompetenz, die einer Landesbehörde unwürdig sei. „In der Privatwirtschaft dürfte sich so etwas niemand erlauben, es sei denn, er möchte sein Unternehmen vorsätzlich in die Insolvenz treiben.“

Deshalb fordert die SPD Oestrich-Winkel Hessen Mobil in einem einstimmig verabschiedeten Beschluss dazu auf, nun sofortige Maßnahmen zu ergreifen, welche die Bauphase beschleunigen. Verstärkter Personaleinsatz und Zusatzschichten erscheinen nach Ansicht der SPD angebracht, um der gebeutelten Oestrich-Winkeler Bevölkerung zumindest ein Stückweit entgegen zu kommen. Zudem regt die SPD an, dass Durchfahrtsverbot in der Rheingaustraße zwischen Europaallee und Scharfem Eck zu lockern und auf Stoßzeiten zu beschränken. In der Mittagszeit, vor allem aber in den Abendstunden ab 20.00 Uhr macht das Durchfahrtverbot vor allem für Einheimische keinen Sinn und entspricht nur einer zusätzlichen Gängelung. Ihre Anregungen hat die SPD direkt dem Ersten Stadtrat Werner Fladung (SPD) mit auf den Weg gegeben, um sie an Hessen Mobil weiterzugeben.