
Im Josefshaus in Winkel informierten sich Mitglieder der SPD Oestrich-Winkel über die Ausgabe von Lebensmitteln durch den Rheingauer Caritas-Tisch.
Die Ausgabestelle für Lebensmittel in Winkel ist eine von vier Ausgabestellen im Rheingau (weitere in Lorch, Geisenheim, Rüdesheim), in denen seit 2007 durch den Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. gespendete Lebensmittel an Bürgerinnen und Bürger weiter gegeben werden.
Dabei orientiert sich der Caritasverband an dem Konzept des Vereins Tafel e.V..
Wie die Teamleiterin, Frau Margot Bibo, erläuterte, werden von der Winkeler Ausgabestelle derzeit 28 Kunden aus Oestrich-Winkel einmal pro Woche mit Lebensmitteln versorgt. Darunter seien Alleinstehende, Paare und Familien mit Kindern, insgesamt 44 Erwachsene und 29 Kinder.
Menschen mit geringem Einkommen, oder Menschen die Arbeitslosengeld II, Grundsicherung, Hilfe zum Lebensunterhalt, oder Unterstützung nach dem Asylbewerberleitungsgesetz erhalten, können bei der Geschäftsstelle der Caritas in Geisenheim eine Kundenkarte für die Ausgabe an ihrem Wohnort beantragen. Derzeit gäbe es für Winkel eine Warteliste.
Bei den Ausgabestellen werden Lebensmittel verteilt, die im Lebensmitteleinzelhandel nicht mehr verkauft werden können. Dadurch werden die Lebensmittel verwertet und nicht vernichtet.
Dennoch sei es kritisch zu sehen, dass es in einem reichen Land wie Deutschland Menschen gäbe, die sich aus eigener finanzieller Kraft nicht ausreichend mit Lebensmitteln versorgen könnten, betonte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gerda Müller.
Die Arbeit des Rheingauer Caritas-Tisches, so Frau Bibo, werde überwiegend von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bewältigt. Dazu zählten die Fahrer, die an verschiedenen Wochentagen die Lebensmittelgeschäfte (Supermärkte, Discounter, Bäckereien) anfahren und die dort gespendeten Lebensmittel zum Lager in das Caritaszentrum (Marienheim) in Geisenheim bringen. Dort werden die Sachen in einem Kühlraum gelagert, sortiert und zu den Ausgabestellen gebracht.
Da die Lebensmittel von den MitarbeiterInnen im Lager nach der Anzahl der Kunden in den jeweiligen Ausgabestellen zugeteilt würden, sei es wichtig, dass die Kunden regelmäßig kämen. Wer mehr als dreimal unentschuldigt fehle, werde von der Liste gestrichen, so Frau Bibo.
Die Organisation der Ausgabe selbst würden die Teams selbst festlegen. In Winkel werden Nummern an die Kunden ausgegeben und sie werden in numerischer Reihenfolge bedient. Dabei sei es dem Team wichtig, dass alle Kunden gleichwertige Lebensmittel erhalten und sie im Rahmen der vorhandenen Produkte auch eine Auswahl treffen könnten.
Mit Kaffee und Tee, immer willkommenen Produkten, bedankten sich die Gäste bei Frau Bibo und dem Team für die Informationen. Den Kaffee und den Tee sammeln wir, bis wir an einem Ausgabetag für alle Kunden Kaffee oder Tee haben, versprach Frau Bibo.