Vergabekriterien für bezahlbare städtische Baugrundstücke vordringlich

Auf SPD-Anfrage wurde mitgeteilt, dass es für das Baugebiet „Fuchshöhl“ bereits jetzt 84 Interessenten gibt, darunter 50 aus Oestrich-Winkel. „Daher ist wichtig, dass die Stadtverordneten vordringlich Kriterien für die Vergabe der vielleicht gerade einmal 15 städtischen Baugrundstücke festlegen. Bauwillige erfahren so schneller, ob überhaupt Aussicht auf ein städtisches Baugrundstück besteht oder sie sich vorsorglich auch bei privaten Grundstücksanbietern umsehen müssen. Schade, dass die Mehrheit der Stadtverordneten durch Ablehnung des von uns gewünschten Zwischenerwerbsmodells die Chance vertan hat, mehr als die doppelte Anzahl an städtischen Baugrundstücken zu bezahlbaren Preisen an einheimische junge Familien vergeben zu können,“ so Carsten Sinß, Vorsitzender der SPD Oestrich-Winkel.

„Vorrangig sollten Oestrich-Winkeler junge Familien mit Kindern bei der Grundstücksvergabe zum Zuge kommen und auch Familien, die früher hier gewohnt haben und wieder zurückkommen wollen oder Familien, die sonst einen familiären oder arbeitsmäßigen Bezug zu Oestrich-Winkel haben“, nennt Carsten Sinß erste Kriterien für die Grundstücksvergabe aus Sicht der SPD. Hier wie auch bei der Bebauungsplanung „Fuchshöhl“ erneuert die SPD ihr Angebot an alle Fraktionen, vor allem die Mehrheitsfraktionen von CDU und FDP, zu einer überparteilichen Zusammenarbeit für bezahlbaren Wohnraum in Oestrich-Winkel. „Entscheidungen mit dieser Tragweite für unsere Stadt sollten nicht mit knapper Mehrheit durchgesetzt werden, sondern möglichst breiten Konsens erfahren, was zweifelsfrei Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten erfordert.“

Von der SPD werde begrüßt, dass die Bebauungsplanung „Fuchshöhl“ nahe an den Wünschen der Bauwilligen sein soll. Die von CDU/FDP dazu bereits im letzten Monat gestartete Befragung mache aber solange keinen Sinn, wie nicht bekannt ist, wer denn überhaupt Aussicht auf ein städtisches Baugrundstück hat.

„Wir halten es für richtiger, vordringlich die Vergabekriterien für städtische Baugrundstücke festzulegen und dann die Grundstücke öffentlich auszuschreiben. Erst danach sollten die Vorstellungen der Bauwilligen zur gewünschten Bebauung, zur Grundstücksgröße, zu Mehrgenerationenwohnen, zum Geschosswohnungsbau und zum Wohnumfeld erfragt werden.“

Für den Mittelheimer Ortsvorsteher Nikolaos Stavridis ist bezahlbares Bauland und Wohnraum wichtig und dass eine übermäßige bauliche Ausnutzung, zum Beispiel als Reihenhaussiedlung, verhindert wird. „Diese würde die Landschaft besonders nachteilig beeinträchtigen und schaffe Probleme bei der Nutzung der vorhandenen Infrastruktur“, so Stavridis abschließend.