Die Oestrich-Winkeler SPD möchte um den Erhalt des Koepp-Werkes in Oestrich kämpfen und kündigt eine Resolution für die kommende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung an. Diese werde man vor Antragsschluss auch den übrigen Fraktionen zur Verfügung stellen, weil es hier kein parteipolitisches Denken geben dürfe. Alle Initiativen zum Erhalt des Standorts sind hilfreich. Das sind wir auch den Beschäftigten schuldig, erläutert der SPD-Vorsitzende Carsten Sinß den Vorstoß.
Er und die gesamte SPD seien wie vermutlich alle politischen Verantwortungsträger, aber auch die Beschäftigten, Anfang des Jahres vollkommen überrascht gewesen von der Ankündigung der Eigentümergesellschaft, das Werk noch 2018 schließen zu wollen. Gespräche mit der Geschäftsführung im Rahmen von Unternehmensbesuchen die SPD war in der Vergangenheit häufiger zu Gast bei Koepp , aber auch die wirtschaftlichen Daten und Investitionen am Standort in der jüngeren Vergangenheit hätten darauf nicht schließen lassen; entsprechende Ankündigungen habe es ohnehin keine gegeben. Für die Beschäftigten und ihre Familien ist das eine echte Hiobsbotschaft, aber auch die Stadt und Region leidet unter dem weiteren Verlust von wohnortnahen Industriearbeitsplätzen, so Carsten Sinß. Es stelle sich die Frage, ob es für die zukünftige Entwicklung des Rheingaus vorteilhaft sei, wenn immer mehr produktionsnahe Arbeitsplätze verschwinden.
In dem Resolutionsentwurf der SPD soll die Stadtverordnetenversammlung deshalb die durch die Eigentümergesellschaft angekündigte Schließung des Koepp-Werkes in Oestrich-Winkel und den damit drohenden Wegfall von rund 60 Industriearbeitsplätzen nur mit Missbilligung zur Kenntnis nehmen, aber nicht kommentarlos akzeptieren.
An die Eigentümergesellschaft wird appelliert, ihre strategischen und wirtschaftlichen Optionen neu zu prüfen und dabei die soziale Verantwortung für den Standort Oestrich-Winkel und seine rund 60 Mitarbeiter/innen, überwiegend aus dem Rheingau stammend, stärker zu gewichten. Ziel müsse der Erhalt des Standorts mit seinen Beschäftigten sein.
Die Arbeitnehmervertretung wird in ihren Bemühungen um die Standortsicherung in Verhandlungen mit der Geschäftsleitung und erforderlichenfalls sozialverträgliche Lösungen im Einklang mit den Beschäftigten ausdrücklich unterstützt. In diesem Zusammenhang verweist die SPD darauf, dass sie wie auch der heimische Bundestagsabgeordnete martin Rabanus (SPD) zur zuständigen Gewerkschaft IG BCE Kontakt aufgenommen und ihre Unterstützung und Solidarität hinterlegt hat. Ersatzweise angebotene Arbeitsplätze in bayrischen und niederländischen Werken der Unternehmensgruppe seien für die Beschäftigten und ihre Familien auf jeden Fall unzumutbar und als Angebot nicht akzeptabel, so die SPD in ihrer Resolution abschließend.