Im Zusammenhang mit den Pressemeldungen um die geplante Schließung des Notfallkrankenhauses in Bad Schwalbach wurde auch öffentlich, dass die der hessischen Landesregierung unterstehende HessenAgentur bereits im August 2017 zu der Schlussfolgerung kam, dass die Schließung des Rüdesheimer Krankenhauses zu keiner Gefährdung der flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung führe. Der Einzugsbereich des Rüdesheimer Krankenhauses sei nach Ansicht der HessenAgentur zu klein. Es sei kein basisversorgungsrelevantes Haus und daher könne der Sicherstellungszuschlag des Landes in Höhe von 2 Millionen Euro je Jahr gestrichen werden.
Diese Aussage möchte die Oestrich-Winkeler SPD so nicht im Raum stehen lassen und hat für die kommende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung eine Resolution eingebracht zur Weiterleitung an die hessische Landesregierung, auch weil Oestrich-Winkeler Bürgerinnen und Bürger unmittelbar negativ von einer Schließung des Krankenhauses betroffen wären.
In der Resolution soll sich die Oestrich-Winkeler Stadtverordnetenversammlung deshalb für den Erhalt des JOHO Rheingau GmBH Krankenhaus in Rüdesheim am Rhein aussprechen und ein Appell an die hessische Landesregierung ergehen, insbesondere den betriebswirtschaftlich notwendigen Sicherstellungszuschlag in Höhe von zwei Millionen Euro pro Jahr weiterhin zu gewähren bzw. sich dafür einzusetzen. Die Streichung der Sicherungszulage verschlechtert die komplette stationäre medizinische Versorgung des Rheingaus. Für die medizinische Grundversorgung der Rheingauer Bürgerinnen und Bürger ist es unerlässlich, dass das Rheingauer Krankenhaus erhalten bleibt., so SPD-Vorsitzender Carsten Sinß.
In der Begründung der Resolution heißt es: Die JoHo Wiesbaden GmbH, die das Rüdesheimer Krankenhaus 2015 von der gemeinnützigen Scivias Caritas GmbH übernommen hat, rechnet mit der Weiterzahlung des Sicherungszuschlags des Landes. Es fanden umfangreiche Restrukturierungen statt und viele Bereiche wurden durch sogenannte medizinische Versorgungszentren ergänzt, so dass sie die ambulante Versorgung zum Beispiel im Bereich Röntgen und CT/MRT aber auch bei Orthopädie und Gynäkologie sinnvoll ergänzen. Das Krankenhaus genießt mittlerweile einen guten Ruf und verfügt über gutes medizinisches Personal. Nicht außer Acht gelassen werden darf, dass der ärztliche Bereitschaftsdienst unter Hinweis auf das Rüdesheimer Krankenhaus reduziert wurde. Insbesondere ist auch zu beachten, dass das Eltviller Krankenhaus seinerzeit unter Hinweis auf die Versorgung durch das Rüdesheimer Krankenhaus geschlossen wurde. Die Hessische Landesregierung hat sehr viel Geld in den Bau, Unterhalt und Betrieb des Hauses investiert und damit die medizinische Versorgung der Rheingauer Bevölkerung und auch der Touristen gewährleistet. Die Region hat mehrere hunderttausend Tagesgäste jedes Jahr, von denen immer wieder einige unvorhergesehen und schnell die Leistungen des Krankenhauses in Anspruch nehmen müssen. Wir erklären uns solidarisch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rüdesheimer Krankenhauses und bedanken uns für ihren täglichen Einsatz rund um die Patienten.
Zeitgleich haben alle Rheingauer SPD-Ortsvereine gemeinsam mit dem SPD-Kreisverband Rheingau-Taunus eine gleichlautende Online-Petition gestartet. Sie kann unter https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-des-st-josefs-hospitals-rheingau-gmbh aufgerufen und unterzeichnet werden, wozu die SPD alle Bürgerinnen und Bürger im Rheingau und Umgebung aufruft.