SPD besuchte Klärwerk in Rüdesheim

Die SPD Oestrich-Winkel besuchte unlängst die Verbandskläranlage am Rüdesheimer Hafen, welches unter anderem für die Reinigung des Abwassers der drei Oestrich-Winkeler Stadtteile Winkel, Mittelheim und Oestrich verantwortlich ist. Durch den Geschäftsführer des Abwasserverbandes Mittlerer Rheingau, Helmut Ulges, erhielten die Teilnehmer/innen nicht alltägliche Einblicke in die Arbeit und Funktionsweise eines Klärwerks. Während des Rundgangs konnten sich die Teilnehmer/innen über alle Reinigungsstufen aus erster Hand informieren und alle Fragen wurden durch Herrn Ulges kompetent beantwortet.

In der ersten Reinigungsstufe, der mechanischen Reinigung, werden auf mechanischem Wege durch eine Rechenanlage und den Sandfang grobe Schmutzstoffe entfernt. In der nächsten Reinigungsstufe, der Biologie werden organische Stoffe durch die Lebenstätigkeit von Bakterien weiter abgebaut. Hierbei bildet sich Belebtschlamm. Das Abwasser ist dann zu etwa 90 Prozent von Schmutzstoffen gereinigt. In der dritten Reinigungsstufe, werden Ammonium, Nitrat und Nitrit abgebaut. Durch Zugabe von Chemikalien, wird der noch vorhanden Phosphor gebunden. Der Überschüssige Schlamm wird aus dem Kreislauf entnommen und der Faulanlage in der sich Methangas bildet zugeführt. Das hierbei entstandene Gas wird zur Eigenstrom Erzeugung genutzt. Anschließend erfolgt die Weiterbehandlung und –Beseitigung der Überschüssigen Biomasse (Belebtschlamm). In naher Zukunft plant der Abwasserverband die Investition in eine vierte Reinigungsstufe, so dass auch Mikroplastik sowie Medikamentenrückstände aus dem Abwasser eliminiert werden können.

Ein zunehmendes Ärgernis sind Materialien wie Feuchttücher, Tempotaschentücher oder Essensreste, die die Klärung des Abwassers überdurchschnittlich erschweren. Man könne gar nicht oft genug darauf hinweisen, dass diese Dinge nichts in der Toilette zu suchen haben, lautete das einhellige Fazit der Teilnehmer, die einen interessanten Nachmittag erlebten.