Sanierung muss Aufwertung für Fußgänger und Radfahrer bedeuten / Option für Anschluss an Abwasserverband Mittlerer Rheingau prüfen
Im Haushaltsplan 2020/2021 der Stadt Oestrich-Winkel sind Gelder für die Sanierung des Oestricher Wegs zwischen Oestrich und Hallgarten eingestellt. Die SPD unterstützt diese Maßnahme von Anfang an, weil die Straße einerseits in einem desolaten Zustand ist und andererseits eine wichtige Verbindung für den innerstädtischen Verkehr zwischen den beiden Stadtteilen Oestrich und Hallgarten darstellt.
Die SPD-Ortsbeiräte aus Hallgarten, Dr. Lutz Lehmler, und Oestrich, Jutta Mehrlein und Carsten Sinß, wollen die Gelegenheit aber nutzen für eine echte Aufwertung des Oestricher Wegs. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass das für die Stadt eine millionenschwere Investition werden wird, die für die nächsten Jahrzehnte trägt. Wenn man also ohnehin schon einen Geldbetrag in dieser Größenordnung in die Hand nimmt, für den man im Stadtgebiet zwei bis drei Straßen sanieren kann, muss man sich die Zeit nehmen und überlegen, ob man wirklich nur wie ursprünglich von Verwaltung und der Stadtspitze geplant nur sanieren möchte oder diese für die nächsten Jahrzehnte einmalige Chance nutzt für eine echte Aufwertung der Straße.“
Vor diesem Hintergrund sprechen sich die drei SPD-Ortsbeiräte dafür aus, stellvertretend für die gesamte Oestrich-Winkeler SPD, im Rahmen der beabsichtigten Sanierung des Oestricher Wegs auch einen Radweg von Oestrich nach Hallgarten neben der Fahrbahn anzulegen – mindestens als separate Spur, im Idealfall und wenn baulich möglich als separat geführter Weg, der auch für Fußgänger/innen nutzbar ist. Denn was man bedenken muss: Nach der Sanierung der Straße würden Autos noch schneller fahren als jetzt und die Nutzung für Radfahrer/innen und Fußgänger/innen noch gefährlicher werden. Ein weiterer Punkt: In diesem Zusammenhang könnte ebenfalls die Abwasserleitung erneuert und im Unterbau so positioniert werden, dass links oder rechts der Straße Platz frei würde und erforderlichenfalls nur wenig Grundstückszukauf nötig sei. Das Anpflanzen von Bäumen am Straßenrand, um dem Oestricher Weg zukünftig den Charakter einer Allee zu verleihen, ist unabhängig davon aus Sicht der SPD anzustreben.
Bei dieser Gelegenheit wäre sogar eine Prüfung denkbar, ob man im Zuge der Baumaßnahme auch einen Anschluss Hallgartens an den Abwasserverband Mittlerer Rheingau nutzt, der mit seinen Gebühren deutlich günstiger ist als der Abwasserverband Oberer Rheingau, an den Hallgarten derzeit angeschlossen ist, regen Lehmler, Mehrlein und Sinß zudem an. Die Stadt könnte dann aus dem Abwasserverband Oberer Rheingau austreten, der Verwaltungsaufwand würde gesenkt und für den Bau könnten Synergien durch Stadtwerke und Stadt erzeugt werden. In Summe wäre das zwar eine teurere Variante, würde sich aber über die Nutzungszeit mehr als relativieren. Zudem können für die Variante mit einem zusätzlichen Radweg Fördergelder beantragt werden, die die zusätzlichen Kosten weiter senken.
„Diese von uns favorisierte Variante wäre eine echte Aufwertung für die Stadtteile Oestrich und Hallgarten, die so besser an das örtliche Radwegenetz und auch an den seit der Sanierung des Leinpfads immer stärker zunehmenden Radtourismus angeschlossen würden“, so Lehmler, Mehrlein und Sinß abschließend.