Oestrich-Winkel: Ein legaler Mountainbike-Trail im Wald

Einen Plan für besseren Radverkehr in Oestrich-Winkel hat die SPD bereits vor kurzem vorgestellt. Dazu gehören neue Radwege, zum Beispiel entlang des Oestricher Wegs (zwischen Hallgarten und Oestrich) und zwischen EBS und der Ausfahrt Hattenheim entlang der K 634. Außerdem die Schaffung von sicheren Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder und E-Bikes mit Lademöglichkeit an öffentlichen Plätzen, das Anbringen von Schienenläufen an den Treppen nicht barrierefreier Unterführungen und eine einheitliche und flächendeckende Beschilderung von Radwegen in und durch unsere Stadt.

Ein Mountainbike-Trail in Oestrich-Winkel

Als weiteren Bestandteil eines Radverkehrsplans für die ganze Stadt hat sich in den vergangenen Wochen immer stärker das Thema Mountainbiking im heimischen Wald herauskristallisiert. Bereits in der Vergangenheit gab es Versuche und den parteiübergreifenden politischen Willen, legale Mountainbike-Trails im Oestrich-Winkeler Wald auszuweisen, die aus unterschiedlichen Gründen leider nicht zum Ziel führten. Zuletzt fand in 2019 auf Initiative von SPD-Stadtrat Werner Fladung ein konstruktiver Runder Tisch mit der Oestrich-Winkeler Verwaltung und Vertretern der Rheingauer Mountainbike-Community statt mit dem Ziel, den Bau illegaler Trails im Wald zu verhindern. Man war sich einig, dass dies nur über kontrollierte und legal ausgewiesene Trails funktionieren kann. Zuletzt häuften sich nun wieder die Fälle unerlaubt angebrachter Trails, die freilich nicht zu dulden sind, aber auch nicht von ordnungsgemäß fahrenden Mountainbikern errichtet und in einen Topf geworfen werden dürfen.

Dialog mit der Mountainbiker-Community

Vor diesem Hintergrund möchten wir nach der Kommunalwahl den Runden Tisch zwischen Verwaltung und Biker-Community wiederbeleben und erforderlichenfalls erweitern um entsprechende Betroffenenkreise wie Jagdpächter, Hessen Forst oder den Pächter der Hallgarter Zange mit dem Ziel, im Oestrich-Winkeler Wald einen legalen und damit naturverträglichen Mountainbike-Trail auszuweisen, vorzugsweise entlang der Zuwegung zwischen Rebhang und Parkplatz Kreistanne. Dort herrscht bereits heute reger Publikumsverkehr und der Eingriff in das Jagdrevier ist damit weniger gravierend als in abgeschiedenen Bereichen des Waldes, wo das Wild seine Ruhezonen hat und behalten soll. Zudem möchten sie auch auf Ebene des Zweckverbands Rheingau eine Initiative starten, weitere Mountainbike-Trails rheingauweit auszuweisen mit dem mittelfristigen Ziel eines koordinierten Mountainbikewegenetzes durch den Rheingau.

Angesichts der steigenden Zahl von Radfahrern, die sich insbesondere seit dem Aufkommen von E-Bikes auch in den Höhenlagen bewegen, erscheint es zwingend, für diese Nutzergruppe eine Infrastruktur zu schaffen, die ihren Interessen entgegenkommt, aber auch den Radverkehr besser steuert und lenkt. Mit Blick auf den zunehmenden Radtourismus ist dies einerseits eine Form der sanften Tourismusförderung, sorgt aber auch dafür, den Wald insgesamt zu schonen und ungesicherte Trails zu verhindern.

Zusammengefasst: Die Herausforderung besteht darin, alle Interessenlagen – von Bikern über Wanderer und Spaziergänger bis hin zur Jägerschaft – unter einen zu Hut bringen. Dafür scheint ein Runder Tisch das geeignete Instrument und das wollen wir anpacken, um in Summe einen naturverträglichen Mehrwert für unsere Stadt und unsere Region zu schaffen.

Hier ist noch einmal unser Radverkehrsplan für Oestrich-Winkel verlinkt:

Radverkehr in Oestrich-Winkel: Das muss umgesetzt werden!

 

Wie kommt man zu einem legalen und naturverträglichen Mountainbike-Trail?

Hier ist ein schönes Fallbeispiel aus einer anderen Gemeinde verlinkt.

Was ist ein Mountainbike-Trail?

Ein Mountainbike-Trail ist ein Schmaler Pfad, der wegen seiner geringen Breite i.d.R. nur von einem Mountainbiker gleichzeitig befahren werden kann. Hier können auch kleinere Hindernisse angebracht werden. Der Deutsche Mountainbike-e.V. hat Regeln zur Nutzung von Trails erlassen: https://www.dimb.de/fachberatung/trail-rules/

Studien zeigen im Übrigen, dass sich die Umweltauswirkungen des Mountainbikens auf Trails kaum von denen des Wanderns unterscheiden und deutlich unter den schädlichen Einflüssen von zum Beispiel Reitern liegen.