Wie vor der Kommunalwahl bereits angekündigt, möchte die SPD in den kommenden fünf Jahren substanzielle Verbesserungen beim Radverkehr in Oestrich-Winkel erzielen. Dazu hatte sie zur Kommunalwahl einen Plan für einen besseren Radverkehr in Oestrich-Winkel erstellt, der auch aus vielen Anregungen aus der Bevölkerung besteht. Nachdem sich die Fraktionen zur letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vor der Kommunalwahl, die unter Pandemiebedingungen stattfinden musste, darauf verständigt hatten, keine Fraktionsanträge zu stellen, möchten die Sozialdemokraten nun aber keine Zeit mehr verlieren.
Ein Bestandteil des Radverkehrskonzepts der SPD ist auch das Thema Mountainbiking. In einem Antrag für die kommende Sitzung des Stadtparlaments regen die Sozialdemokraten an, den Runden Tisch zwischen Verwaltung und Biker-Community wiederzubeleben und erforderlichenfalls zu erweitern um entsprechende Betroffenenkreise wie Jagdpächter, Hessen Forst oder den Pächter der Hallgarter Zange mit dem Ziel, im Oestrich-Winkeler Wald einen legalen und damit naturverträglichen Mountainbike-Trail auszuweisen, vorzugsweise entlang der Zuwegung zwischen Rebhang und Parkplatz Kreistanne. Dort herrscht bereits heute reger Publikumsverkehr und der Eingriff in das Jagdrevier ist damit weniger gravierend als in abgeschiedenen Bereichen des Waldes, wo das Wild seine Ruhezonen hat und behalten soll. Zudem möchte die SPD auch auf Ebene des Zweckverbands Rheingau eine Initiative starten, weitere Mountainbike-Trails rheingauweit auszuweisen mit dem mittelfristigen Ziel eines koordinierten Mountainbikewegenetzes durch den Rheingau.
Dominic Dillmann und Sebastian Busch, neu gewählte Stadtverordnete, und Simon Weyhofen, frisch gewählter Ortsvorsteher von Oestrich, die selbst sehr fahrradaffin sind und am Radverkehrsplan der SPD Oestrich-Winkel mitgewirkt haben, erklären dazu: „Bereits in der Vergangenheit gab es Versuche und den parteiübergreifenden politischen Willen, legale Mountainbike-Trails im Oestrich-Winkeler Wald auszuweisen, die aus unterschiedlichen Gründen leider nicht zum Ziel führten. Zuletzt fand in 2019 auf Initiative von SPD-Stadtrat Werner Fladung ein konstruktiver Runder Tisch mit der Oestrich-Winkeler Verwaltung und Vertretern der Rheingauer Mountainbike-Community statt mit dem Ziel, den Bau illegaler Trails im Wald zu verhindern. Man war sich einig, dass dies nur über kontrollierte und legal ausgewiesene Trails funktionieren kann. Zuletzt häuften sich nun wieder die Fälle unerlaubt angebrachter Trails im Wald, die freilich nicht zu dulden sind, aber auch nicht von ordnungsgemäß fahrenden Mountainbikern errichtet und damit in einen Topf geworfen werden dürfen. Angesichts der steigenden Zahl von Radfahrern, die sich insbesondere seit dem Aufkommen von E-Bikes auch in den Höhenlagen bewegen, erscheint es zwingend, für diese Gruppe eine Infrastruktur zu schaffen, die ihren Interessen entgegenkommt, aber auch den Radverkehr besser steuert und lenkt. Mit Blick auf den zunehmenden Radtourismus ist dies einerseits eine Form der sanften Tourismusförderung, sorgt aber auch dafür, den Wald insgesamt zu schonen und den Bau ungesicherter Trails einzuschränken, was in unser aller Interesse sein sollte.“
Weyhofen, Busch und Dillmann fassen zusammen: „Die Herausforderung besteht darin, alle Interessenlagen – von Bikern über Wanderer und Spaziergänger bis hin zur Jägerschaft – unter einen zu Hut bringen. Dafür scheint ein Runder Tisch das geeignete Instrument und das wollen wir anpacken, um in Summe einen naturverträglichen Mehrwert für unsere Stadt und unsere Region zu schaffen.“