In einem Schreiben an den zuständigen Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Dr. Klaus Vornhusen, und den Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, Dr. André Kavai, machen die Oestrich-Winkeler Sozialdemokraten ihren Unmut über den aktuellen Zustand des Oestrich-Winkeler Bahnhofs Luft, unterbreiten aber auch ganz konkrete Verbesserungsvorschläge. „Uns als SPD, die wir seit vielen Jahren für eine Verbesserung des Bahnhofsumfelds und einen attraktiven Bahnverkehr in unserer Stadt einstehen, war es wichtig, uns direkt an die unmittelbar Verantwortlichen zu wenden, die auch bei der unlängst erfolgten und öffentlich zelebrierten Wiedereröffnung des Bahnhofs persönlich zugegen waren“, betonen die Unterzeichner des Schreibens, SPD-Fraktionsvorsitzender Carsten Sinß und SPD-Parteivorsitzender Thomas Wieczorek.
Wichtig ist den beiden SPD-Vertretern, dass sie dabei stellvertretend für viele Oestrich-Winkeler Bürgerinnen und Bürger sprechen, die sich alleine in den letzten Wochen an die SPD, aber vermutlich auch andere Parteien und die Verwaltung gewendet haben und diverse Mängel aufgezeigt haben. In ihrem Schreiben benennen die Sozialdemokraten drei Punkte ganz konkret.
Verschmutzung des Bahnhofsareals
Die Verschmutzung des gesamten Bahnhofsareals nehme zum Leidwesen der Bahnfahrer/innen stetig zu und die Reinigung der Mülleimer und Pflege des Areals lasse doch sehr zu wünschen übrig. Teilweise stapele sich tagelang der Müll in überfüllten Mülleimern und die Zuwegung zum Bahnhof sei durch Gestrüpp zeitweise kaum passierbar gewesen. „Wenn das Ergebnis des sukzessiven Rückzugs von Personal der Deutschen Bahn aus der Fläche eine zunehmende Verwahrlosung der Liegenschaften zur Folge hat, kann man dies leider nicht als Verbesserung der Kundenfreundlichkeit ansehen. Auch die Deutsche Bahn sollte doch ein Interesse daran haben, dass gerade erst für viele Millionen Euro sanierte Liegenschaften wie der Oestrich-Winkeler Bahnhof in Schuss bleiben.“, so Sinß und Wieczorek.
Parkmöglichkeiten wiederherstellen
Ein weiteres Ungemach für die SPD ist die unlängst den Stadtverordneten mitgeteilte Tatsache, dass die Deutsche Bahn nun nach Abschluss der Bauarbeiten nicht gedenkt, den ursprünglichen Zustand der Parkmöglichkeiten auf dem Gelände wiederherzustellen. „Ein Bahnhof, der millionenschwer saniert wurde, nun aber keine Möglichkeiten zum Parken bietet und nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden kann, trägt sicher nicht zur Akzeptanzsteigerung des Bahnverkehrs bei, zumal aufgrund der besonderen Siedlungsstruktur in Oestrich-Winkel der Bahnhof für viele Teile der Bevölkerung eben praktisch nur mit dem Auto zu erreichen ist.“, erläutern Sinß und Wieczorek die besondere Problematik am Mittelheimer Bahnhof, der den Pendler/innen auch in unmittelbarer Nähe keine alternativen Parkflächen bietet. Das Oestrich-Winkeler/innen mittlerweile sogar in eine andere Stadt zu einem anderen Bahnhof fahren, um dort mit dem Zug weiter Richtung zum Beispiel Frankfurt pendeln zu können, könne sicher nicht Sinn der Sache sein. Die SPD regt daher an, andere Flächen zu sondieren, die aus Sicht der SPD sowohl auf dem Gelände selbst in östlicher Richtung wie aber auch an anderen Stellen entlang der Rheingaulinie vorhanden seien. „Erforderlichenfalls muss hier mit den örtlichen Kommunen gesprochen und gemeinsam eine alternative und für alle Beteiligten akzeptable Lagerfläche gefunden werden“, so Sinß und Wieczorek.
Expresslinie ab Oestrich-Winkel
Zu guter Letzt regt die SPD an, Bezug nehmend auf einen von der SPD im Stadtparlament einstimmig beschlossenen Antrag, die Expresslinie RE9, die den Wiesbadener Hauptbahnhof Richtung Frankfurt und umgekehrt umfährt, zu allen Fahrzeiten nicht nur bis Eltville, sondern auch in Oestrich-Winkel halten zu lassen und dies bei zukünftigen Fahrplananpassungen entsprechend zu berücksichtigen. „Der Rheingau endet schließlich nicht in Eltville, sondern der schönste Teil fängt ab da erst an.“, so Sinß und Wieczorek augenzwinkernd, die abschließend hoffen, mit ihrem Schreiben für die Belange der Oestrich-Winkeler Bevölkerung bei den verantwortlichen Stellen bei Bahn und RMV zusätzlich zu sensibilisieren und auf offene Ohren bei der wohlwollenden Prüfung der genannten Anliegen zu stoßen.