Mitte Juli begeht die Stadt Oestrich-Winkel aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens einen feierlichen Festakt, bei dem das Zusammenwachsen der vier Stadtteile Winkel, Oestrich, Mittelheim und Hallgarten gefeiert werden soll.
„Im Vorfeld der Veranstaltung gibt es nun allerdings über die Einladungspraxis und Gastfreundschaft der Stadt einiges Kopfschütteln. Ehrengäste wurden entgegen der üblichen Praxis ohne Begleitung eingeladen, für den Begrüßungssekt ist der Einladung ein zum Selbstausschneiden vorgesehener Papiergutschein angefügt. Ebenfalls sollen sich die Gäste zwischen einer Bratwurst oder einer Portion Pommes entscheiden. Das alles ist dem Anlass nicht angemessen, auch verglichen mit den anderen Festen zu Stadtjubiläen, die aktuell im Rheingau-Taunus-Kreis stattfinden. Wenn in Hessens größter weinbautreibender Gemeinde beim Stadtjubiläum der Sekt rationiert wird, dann ist das schon eine Blamage, die wir für die Stadt abwenden sollten“, erklärt Thomas Wieczorek (SPD), Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses.
Für die Durchführung der Feierlichkeiten inklusive Festschrift zum Stadtjubiläum hat die Stadtverwaltung in den Haushaltsberatungen 20.000 Euro beantragt. Dieser Betrag wurde vollständig und einstimmig von allen Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss genehmigt. „Scheinbar hat die Verwaltungsspitze aber bei der Kostenkalkulation für das Fest wohl falsch gerechnet. Denn offenbar wurde jetzt nicht nur der Einladungskreis beschränkt und der Sekt rationiert, sondern wie man hört soll wohl auch auf die geplante Jubiläums-Festschrift verzichtet werden.“
„Wenn sich herausstellt, dass der vorgesehene Betrag nicht ausreichend ist, dann hätte ich eigentlich erwartet, dass die Verwaltungsspitze zügig im Magistrat oder im Haupt- und Finanzausschuss eine Umwidmung zusätzlicher Mittel beantragt oder andere, freie Haushaltsmittel verwendet, was haushaltsrechtlich und durch die vom Haupt- und Finanzausschuss beschlossene Ermächtigung durchaus möglich ist. In der kommenden Ausschusssitzung möchte ich dem Kämmerer ausdrücklich nochmals die Gelegenheit dazu geben, denn am Ende sollte es Konsens unter allen politischen Akteuren sein, dass das Stadtfest ein Erfolg wird und sich die Stadt Oestrich-Winkel von ihrer besten Seite zeigt“, so Wieczorek abschließend.