Der Ort entstand wahrscheinlich aus einem Landgut des Klosters Eberbach und trug den Namen Hargarten, Hargadun (Hara = Höhe) sowie Hainboingartdun.
Wer den Namen Hallgarten hört, denkt zum einen an den Wein und die herrliche Aussicht auf den Rhein. Der Kunstkenner verbindet mit der Ortschaft die Madonna mit der Scherbe auch „Schröter-Madonna“ genannt. Diese Madonnenfigur, die um 1420 entstand, gilt in Fachkreisen als eine der schönsten Schöpfungen von Tonplastiken des Mittelalters. Anmutig von Gestalt, das Jesuskind auf dem linken Arm und in der rechten Hand einen Weinkrug tragend steht die Madonna in der Hallgarter Kirche. Ihre Schwester, „die schöne Elsässerin“, befindet sich im Louvre in Paris. In früherer Zeit stand sie im Kloster Eberbach und wurde im Rahmen der Raubzüge Ludwig XIV. nach Paris gebracht. Beide Madonnen stammen, so die Kunstexperten, aus der gleichen Werkstatt, wenn nicht sogar aus der gleichen Form.
Nicht nur die Kunst, auch die Politik fand in Hallgarten eine Heimat. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts versammelte Adam von Itzstein, Jurist und Kämpfer für die Deutsche Einheit, hier in seinem Weingut zahlreiche Gleichgesinnte zum Meinungsaustausch. Viele seiner Mitstreiter wie Hoffmann von Fallersleben, Friedrich Hecker, Ferdinand Freiligrath und Heinrich von Gagern gehörten zu den Mitgliedern des Hallgartener Kreises. Heinrich von Gagern war Präsident der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche. Die Dichterin Ricarda Huch bezeichnete einst die Versammlungen in Hallgarten als „die Keimzelle der Frankfurter Nationalversammlung des ersten deutschen Parlamentes“.