Der Ortsteil Winkel ist wohl, nach Überlieferungen zu urteilen, die älteste Ansiedlung der jungen Rheingaustadt. Eine Grube aus der Bronzezeit wurde vor vielen Jahren bei Bauarbeiten entdeckt. Der Name Winkel leitet sich von Winkil (von Hügel-Gewässer-Landschaft umgeben) oder von dem römischen „Vini cella“ (Weinkeller, Weinlager) ab. Der Fund eines römischen Rebenmessers unterstützt diese These. Die erste historische Erwähnung fand mit dem Bischof Rhabanus Maurus statt. Im Jahre 850 übernahm der Erzbischof im Alter von 67 Jahren die Leitung des Erzbistums und speiste die Armen seiner Diözese Winkel. Hierbei zählte man mehr als 300 bedürftige Menschen. Der Legende nach war das Graue Haus in seinem Ursprung der Wohnsitz des Heiligen. Bei Ausgrabungen fand man Reste eines Mauerwerkes aus dem 7. bis 9. Jahrhundert. Später wurde das Gebäude Heimat derer von Greiffenclau. Heute gilt das Graue Haus als ältestes steinernes Wohngebäude Deutschlands.